Dienstag, 31. Juli 2012

Die finanz- und wirtschaftspolitische Lage der Eurozone



Das Vertrauen in nahezu die gesamte Eurozone schwindet immer mehr - vor allem das Vertrauen, dass die Politik die Schuldenkrise in den Griff bekommt.

Spaniens Wirtschaft lebte sehr stark von einem jahrelangen Immobilienboom. Doch seit der vorbei ist, fragt man sich, welche Industrien und Branchen künftig für Wachstum sorgen sollen.

Während früher Staatsanleihen generell als sehr sicher galten, ist nun etwas passiert, was für viele undenkbar war.

Die Vertrauenskrise löst Dominoeffekt aus.

Ein Dominoeffekt entwickelt sich auch bei der Europäischen Zentralbank: Die hat, um die Märkte zu stützen, Staatsanleihen von Euro-Krisenstaaten im großen Stil gekauft. Letztlich haften die Steuerzahler der Staaten, die an der EZB beteiligt sind, in der Höhe ihrer Beteiligung - Deutschland beispielsweise mit 27 Prozent.

Der Rettungsschirm EFSF (European Financial Stability Facility) soll wirksamer im Kampf gegen die Schuldenkrise eingesetzt werden. Bisher stehen 440 Milliarden Euro für Hilfen bereit, für die die 17 Euro-Staaten mit ihren Garantien bürgen. Statt mit diesem Geld aber direkt Kredite zu vergeben oder Staatsanleihen hoch verschuldeter Länder zu kaufen, sollen mit den Finanzmitteln künftig vor allem andere Geldgeber dazu motiviert werden, ihrerseits in den Kampf gegen die Schuldenkrise zu investieren. Ziel ist eine Hebelwirkung.

An den Banken hängt es, zu den Banken drängt es. Ich plädiere schweren Herzens für eine gemeinsame Bankenunion mit einer zentralisierten Aufsicht. So werden die Stabilität der Banken zu einem Anliegen der ganzen Union machen.

Die Strukturreformen könnten aber nur Erfolg haben, wenn die Staaten ihre hohen Schulden abbauten und ihre Wettbewerbsfähigkeit wieder herstellten.


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