Dienstag, 16. April 2013

Geschlechterquote - Sie werden es verhindern


Als Bundestagsdirektkandidatin sehe ich mich in der Pflicht, um eine Geschlechterquote zu kämpfen. Als Kandidatin aus Bayern wünsche ich mir, dass der LV Bayern die Geschlechterquote auf Bundesebene unterstützt. Wer, wenn nicht die sich selbst so nennenden innovativen Bayern, sollten eine "Brückentechnologie" vorschlagen?
Eine Brückentechnologie soll es nun richten, bis sich die Gesellschaft verändert hat.
Für eine gesetzliche Geschlechterquote gibt es bislang keine politische Mehrheit.Aber selbst die CDU kämpft, so scheint es, gegen ihre Frauen. Appelliert pausenlos an die  Fraktionsdisziplin. Für die FDP ist es kein Thema und die SPD und Grüne sind für eine starre Quote. Die Bundesregierung interveniert gegen eine positive Entscheidung im Europäischen Parlament für die Geschlechterquote, weil es scheinbar doch „Hoheitsrecht“ einer jeden Regierung ist, die Geschlechterquote zu verhindern (Ironie). So wird weiterhin konsequent hauptsächlich für Frauen die Teilhabe am gesellschaftlichem Leben, seine Beeinflussung und Formung verhindert. So ist es faktisch  doch. Ich spreche es einfach mal aus.
Deshalb können wir Piraten uns jetzt nicht zurücklehnen und uns auf unsere Kernthemen berufen. Ist gesellschaftliche Teilhabe für alle nicht UNSER Thema?
Zehn Prozent der Führungsjobs in großen Unternehmen sind mit Frauen besetzt. In den 30 DAX-Konzernen ist ihr Anteil sogar nur bei etwas über zwei Prozent.
In unserer immer noch leider männerdominierten Arbeitskultur braucht es seine Zeit für Veränderungen. Allerdings gibt es ebenfalls eine frauendominierte kleine Arbeitswelt. Eine Kulturveränderung ist notwendig, um beide Welten geschlechterneutral zu besetzen.
Als "Brückentechnologie" wäre es sinnvoll eine zeitlich begrenzte, von Unternehmen selbst festgelegte Geschlechterquote einzuführen. Es ist offensichtlich, dass diese Quote als Katalysator einer  Kulturveränderung wirken würde.
Arbeiten nicht mehr nur Männer mit Männern zusammen und Frauen mit Frauen ist eine Veränderung der erstarrten Gesellschaft unausweichlich. Die letzten veröffentlichten Studien haben gezeigt, dass es ohne Quote nicht recht vorangehen will.
Es ist offensichtlich, dass Frauen die Nutznießer dieser Regelung sind, dies als Gegenargument ins Feld zu führen, ist unsinnig.
Diese Regelung  wäre eine echte Win-win -Regelung gegen den Führungskräftemangel. Durch die zeitliche Begrenzung ist es möglich, eine Übervorteilung auf Dauer zur verhindern. Druck ist jedoch hier politisch einfach notwendig. Das ist unangenehm, außerdem wollen alle Geschlechter natürlich lieber durch Leistung weiterkommen. Die Quote ist ein Hilfsmittel, damit man in relativ kurzer Zeit, einen gewissen Prozentsatz von Frauen in Positionen bekommt, die gesamtgesellschaftlich wichtig sind. Wir brauchen einen Maßstab für die Zielerreichung, wir brauchen messbare Ziele.
Um diese Veränderung der Gesellschaft zur beschleunigen sind Maßnahmen mit einer gesetzlichen Regelung notwendig.
A) Sie sollte vorerst auf 15 Jahre begrenzt werden. Eine Aufhebung der Regelung sollte dann neu diskutiert und über eine Verlängerung bzw. das Aussetzen entschieden werden.
B) Jedes Unternehmen und in erster Linie alle DAX-Unternehmen sollen selbst festlegen, wie viele Vertreter des jeweils unterrepräsentierten Geschlechts in Führungsetagen Platz nehmen, mit dem Wissen, wie viele der benötigten Führungskräfte im jeweils unterrepräsentierten Geschlecht auf dem Arbeitsmarkt verfügbar sind.
Weiterführende Maßnahmen sind ohne Zweifel notwendig, wie zum Beispiel:
Förderungsprogramme für Führungskräfte finden nur statt, wenn sie in gleicher Zahl von Männern und Frauen besetzt sind.
Betriebliche Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeitmodelle sind weitere Themen, die nicht nur Frauen, sondern hier sogar allen Geschlechtern den Wiedereinstieg nach Kinderbetreuungszeiten ermöglichen. Durch die Quote wird es zwangsläufig dazu kommen, dass das Angebot zur Verbesserung der Familienfreundlichkeit optimiert wird.
Die Mitglieder in der Piratenpartei wollen etwas bewegen, möchten auch gesamtgesellschaftlich erreichen, dass das Thema Geschlechtergerechtigkeit den Platz bekommt, den es verdient, nämlich den Frauen die Hälfte, so einfach ist das.

Dienstag, 9. April 2013

Steueroase+


Die "vierte Gewalt"
Aus dem Tiefschlag erwacht ist ein Teil der Journalisten, Themen gibt es genug, die bisher in der Presse stillschweigend geduldet werden.
Die Enthüllungen über das weltweite Netzwerk von Steueroasen hat für ein enormes Presseecho gesorgt.
Fast verlogen loben einige Kommentatoren der Zeitungen die Arbeit des Journalisten-Projekts "Offshore-Leaks". Die Presse könnte ihre Macht bei vielen der die  globalisierte Gesellschaft angehenden Themen ausspielen und sich zu Wort melden und Missstände enthüllen.
Es geht vordergründig um härtere Strafen für Steuerhinterzieher und ihre Helfer.
Es geht tatsächlich um internationalen Standards bei gleichzeitiger Erschwerung von Steueroasen. Die Porsches, Piëchs, Quandts, Jacobs machen legal oder...das, was möglich ist.
Schäuble, Steinbrück & Co. Fehlt ganz offenbar der Mut und die politische Kraft Steueroasen auszutrocknen.
Die angebliche Enthüllungspresse kennt die Existenz von Steueroasen, in denen korrupte Politiker, Waffenschieber, Drogenhändler, Anlagebetrüger, international operierende Konzerne und andere Reiche ihre Millionen vor Finanzbehörden und Staatsanwälten verstecken, seit Jahrzehnten.
Die Politiker der Staaten, denen dadurch Steuereinnahmen in Billionenhöhe entgehen, erhöhen lieber Steuern und tun nichts, um diese kriminelle Praxis zu beenden.
Ein Drittel des weltweiten Vermögens liegt in Steueroasen wie das Tax Justice Network schätzt. Die "vierte Macht" und die steuerzahlenden Öffentlichkeit in den demokratischen Staaten kann die Steuern dafür einfordern.