Sonntag, 2. Dezember 2012

Gratwanderung oder ein wirkliches Ja für den Umweltschutz


„Die Bauern sollen zum Beispiel zusätzlichen Umweltschutz leisten, wenn sie künftig Zahlungen der EU bekommen wollen oder für die Verschärfung des Tierschutzes, werden sie mehr Geld brauchen, auch im Streit über den Antibiotika-Einsatz in der Tiermast, das Ausbringen der Gülle auf Wiesen und Feldern, den Flächenfraß und anderes mehr werden die Bauern von der Regierung und der EU wie sie zurecht befürchten eine viel grundsätzlichere Unterstützung bekommen müssen.“ [1]

So die von Frau Agrarministerin Ilse Eigner offiziell vorgetragene Meinung. Die Kritik an der viel zu geringen Höhe der Zuwendungen und an der EU selbst inklusive.

 „Die Stärkung des ländlichen Raums ist neben der Förderung des Agrarbereichs eine weitere wichtige Aufgabe des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten.“ [2] Gemeint ist an dieser Stelle aber nicht die Verteilung von Wahlgeschenken, wie kürzlich an den Wahlkreis Wunsiedel. Dort gilt es den direkt gewählten Landtagsabgeordneten der CSU zu sichern.  

Über 60% der bayerischen Bevölkerung leben in ländlichen Gebieten. Schon bei der letzten Wahl haben Landwirte der CSU die Treue verweigert und aus Protest oder aus Überzeugung und im Glauben, aktiv unterstützt zu werden, die Freien Wähler gewählt. Gleichwertige Lebensbedingungen in allen Regionen zu schaffen, ist der bayerischen Regierung nicht gelungen. Das beweist die allgegenwertige Landflucht und der Städteboom.[3]

Genau das sollten wir Piraten während unseres Wahlkampfes nicht vergessen. Bayern ist nicht nur die Ballungsgebiete München und Nürnberg, die zurzeit den Kristallisationspunkt unserer Wähler bilden.

Wer sich nicht entscheiden kann, ob an dieser Stelle die Bevorzugung einzelner Personengruppen, wie in diesem Fall der Landwirte, unterstützen will, sollte sich vielleicht um die sinnvolle Subventionierung im Freistaat Gedanken machen. Vielleicht solle man nicht an dem „bewährten“ Verteilungsschlüssel festhalten und für neue zukunftsorientierte und gerechte Modelle in der EU kämpfen.

Deshalb bin ich als Piratin fest der Meinung, dass die Landwirte die Garanten für Umweltschutz vor Ort sein müssen und dafür die Unterstützung aller Menschen brauchen, die vom schönen Bayern schwärmen.

Dass lauter Verschlechterungen auf die Bauern zukommen ist eindeutig, für europäischen Umweltschutz und für die wirtschaftliche Lage in Europa brauchen wir ein Umdenken, dass die Bauern als Landschaftsgestalter unterstützt, gerade und überall, wo es auch um den Tourismus geht.

[1]  http://www.sueddeutsche.de/bayern/agrarministerin-bei-bauernversammlung-eine-rohrzange-fuer-ilse-aigner-1.1533651